Donau-Wanderfahrt von Lauingen nach Passau

Ziemlich genau vor einem Jahr kam die Idee auf: Donau hatte ich noch nicht und – genau Roland hat sofort den Ball gefangen. Nicht das Heimrevier der Germersheimer, die sind ja am Rhein zuhause, dennoch nicht ganz soweit weg, wie die Berliner von der Dahme.

So trafen sich am 17.Aug Ruderfreunde von der Rhenania vom ESV und Baume in Dillingen an der Donau. Ruderbeginn dann tags drauf im 5km entfernten Lauingen. Bei gut sommerlichen Temperaturen gingen 2Vierer+ und ein Dreier mit Steuermann immer in gemischten Mannschaften begleitet vom Landdienst und drei Radlerinnen auf die 7tägige Reise donauabwärts.

Liest sich bestimmt umständlich, aber alle Reisenden hatten ihre Funktion zumindest bis Kehlheim. Die Donau ist bis kurz vor dem Durchbruch am Kloster Weltenburg exakt in ein industriell diszipliniertes Bett gezwängt. Staustufen mit ca. 5-9m, ordentlich ausgemessen Schleusen = 3 Vierer sind genau passend, und Wasserkraftwerken die an mind. 4 Orten der DB für die 16,7Hertz-Stromgewinnung (Zugbetrieb) dienen.

Und für diese Schleusen ist es von großem Vorteil begleitende Radfahrer zu haben, die sich jedes Mal um den Wasserwechsel kümmern. Der Landdienst konnte diese Funktion nicht übernehmen, musste er sich doch täglich um crash-Eis für die Kühlbox kümmern. Und was war in dieser Box (einst Bestandteil der Bundeswehr) – Richtig Bier und Weißwein für die Schorle. Und dann waren da auch noch Biertischgarnituren, die pünktlich zur Rast in Position gebracht werden mussten. Über die mitgebrachte Brotmaschine und unzählige Konserven mit . . . schreibe ich jetzt nicht weiter.

Diese Flusslandschaft lockt nicht sehr viel Wassertourismus an, einzig ein Floss mit einer dreiköpfigen Familie vertrödelte hier ihre Zeit, denn ohne motorischen Antrieb, aufwendigem Schleusenprozedere - naja ab Kehlheim ist die Donau eine richtige Wasserstraße(zum Main-Donau-Kanal) auf der verschiedene Europäer ihre Bahnen ziehen und Ware mit guter CO2-Bilanz durch die Gegend schippern. Ab hier ist dann alles etwas anders. Aber noch mal zu Donauwörth, unser 1. Tagesziel: hier war die Stadtdurchfahrt noch von den Flussgewalten geprägt. Laut Beschreibungen wissender Wanderruderer soll die Durchfahrung der ersten Brücke nach dem Zufluss der Wörmitz bis Pegel 70 cm möglich sein, wir hatten am Sonntag abend 77 und durch einen ordentlichen Schauer gab es sogar einen kräftigen Schluck dazu. Nächster Morgen, online-Pegel 105cm im 1/2stunden-Takt sogar noch steigend. Aber ein besonnener VL sah das Risiko, das die Fahrt gleich einen Knax bekommt, wenn nur ein Boot Probleme oder sogar Schwierigkeiten bekommt; die Begleiter der anderen Vereine gaben ihm auch uneingeschränkt recht. Vielleicht wollte ja auch die DB mal pünktlich fahren, denn dieses Wasser lief bestimmt auch die Turbinen und trieb die Generatoren kräftig an.

Am 4.Tag nach Ingolstadt - es regnete - gab es noch zwei der oben beschriebenen Staustufen und dann ging es flott weiter, die Boote kam richtig in Schwung bis 18km/h. Am Kloster Weltenburg erstmal trocken legen und Nahrungs- und noch wichtiger Getränkeaufnahme. Dann der Donaudurchbruch: es war nur ein Ausflugsschiff unterwegs und da wir es an einer breiteren Stelle passierten - es war Platz in der Innenkurve – alles kein Problem; kann aber bestimmt auch anders sein.

das Ende der Etappe kam schnell näher. In Kehlheim eine super Unterkunft im Gasthaus Bertzl und am kommenden Morgen ein kurzer Trip zur Feiheitshalle.

Am 4. Tag - Halbzeit war erreicht, ging es nach Regensburg und am 5.Tag dann durch die sehr bekannte Steinerne Brücke. Die Schwelle ist deutlich spürbar und versetzt den Boote ein Schups. Weiter vorbei an der Walhalla - haben wir nur von der Donau aus gesehen – guckst Du –

So ging es nach Straubing, und tagsdrauf nach Deggendorf. Die Schifffahrt hat deutlich zu genommen und die Mausi-Spazierfahrkisten sind auch reichlich vorhanden. Der letzte Tag, es war wieder richtig Hochsommerwetter ging es nach Passau. Boote abriggern, verpacken und Abschiedsabend ganz in der Nähe der Jugendherberge. Viele haben sich zum Abschied ein Wiedersehen zum Berliner Abrudern versprochen.

TN von Baume: Susi, Dieter Andreas, Ingo Notizen und whatsapp-Fotos: i.h.

Achso – es gab da ein probates Mittel aus Rastatt– leider ist das Äußere schon etwas ramponiert